„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“ Max Mannheimer, 1920-2016, jüdischer Autor und Holocaust Überlebender
Vor 79 Jahren fand in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Reichspogromnacht statt. Sie war der Auftakt des Übergangs von der Diskriminierung zur systematischen Verfolgung von Juden in Deutschland, die im Holocaust mündete.
In den von den Nationalsozialisten organisierten und gelenkten Pogromen wurden über 1400 Synagogen, Gebetsstuben, Friedhöfe und tausende Wohnungen und Geschäfte zerstört. Mehrere hundert Menschen wurden in der Nacht ermordet oder in den Selbstmord getrieben.
Oft genug habe ich selber bei den Gedenkveranstaltungen gesagt: „So etwas darf nie wieder passieren. Wehret den Anfängen!“. Wenn ich mir die letzten Jahre, brennende Flüchtlingsunterkünfte, die Geschehnisse und Angriffe in Bautzen, Freital und Heidenau und das Menschenbild von AfD und ihrem Wahlergebnis anschaue, dann sind wir nicht mehr bei den Anfängen. Wir sind bereits mitten drin und spätestens jetzt müssen wir aufwachen, aufstehen und deutlicher als jemals zuvor sagen: Nie wieder. Entschieden gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit.
An die Progromnacht und an die jüdischen Gemeinde von Görlitz wurde heute auf dem Jüdischen Friedhof in Görlitz gedacht