Die Erinnerungen des Kriegsreporters Randolph Braumann (Jahrgang 1934) wurden aufgeschrieben und am 17. September gelesen von Diplom-Journalist Peter Chemnitz. Die von mir organisierte Veranstaltung fand im Foyer des Gerhart Hauptmann Theaters statt und war zur Erinnerung an den Ausbruch des 2. Weltkrieges und an den Krieg in Vietnam gedacht.
„Ach los, scheiß der Hund drauf!“, heißt das Buch und so hieß der Spruch, mit dem Randolph Braumann und sein alter Freund, „stern“-Fotograf Gerd Heidemann, sich in brenzligen Situationen Mut machten. Statt auf Pressekonferenzen der Generalität trieb Braumann sich bei den kämpfenden Truppen herum. In Kambodscha rettete ihm die Angst eines Kollegen das Leben, in Jordanien erklärte die deutsche Botschaft ihn bereits für tot. Zehn Jahre lang war er für den „stern“ als Kriegsreporter in Afrika, Vietnam und im Nahen Osten mit namhaften Fotografen unterwegs. Er lernte Diktatoren wie Idi Amin, Mobutu Sese Seko, Saddam Hussein, Muammar el Gaddafi, Kaiser Haile Selassie, Papa Doc sowie den Terroristenführer Georges Habash kennen – und fand sie sympathisch.
Vor allem letzteres sorgte im Anschluss der Lesung für rege Diskussionen und Unverständnis darüber, wie man Diktatoren sympathisch finden kann und auch im Buch nicht genügend auf die negativen Seiten eingeht. Aber das sprengt wohl den Rahmen des Buches, sagte der persönlich anwesende Randolph Braumann, der auch sonst aktiv mit mitdiskutierte.
Ein sehr interessantes Kapitel im Buch dreht sich um die Stadt Görlitz, um das Zusammenleben von zwei Völkern in einer Stadt und die Schlussfolgerungen auf die Geschehnisse in der Welt.
Die sich hieraus ergebenden Diskussionen waren ebenso interessant und mussten letzten Endes abgebrochen werden. Mit der Aussicht auf eine weitere Lesung in einem halben Jahr.